Androgenetische Alopezie ist eine Form von Haarausfall.
Sie ist hormonell bedingt und betriff sowohl Männer als auch Frauen.
Androgenetische Alopezie ist eine erblich bedingte Form des Haarausfalls.
Mit anderen Worten, wenn Ihr Vater oder Großvater von androgenetischer Alopezie betroffen sind, haben Sie eine hohe Möglichkeit diese Form des Haarausfalls zu entwickeln.
Mit dieser Form von Haarausfall findet ein Prozess statt, das als „follicular Miniaturization“ (follikuläre Miniaturisierung) bezeichnet wird. Mit einem Anteil von 70% ist androgenetische Alopezie der häufigste Grund für Haarausfall. Versuchen wir, diesen Zustand zu verstehen:
Haare liegen in Strukturen, die Haarfollikel genannt werden. Normalerweise bleibt die Dimension der Haarfollikel unverändert. Im Fall von androgenetischer Alopezie, werden Haarfollikel kleiner. Somit werden auch Haare kleiner und kleiner.
Irgendwann werden Haare nicht mehr wachsen. Dieser Zustand wird als androgenetischer Haarausfall bezeichnet.
Haarzyklus
Haare wachsen immerfort. Das passiert durch ein immer wiederkehrendes Phänomen, das in drei Phasen gegliedert wird:
Anagenphase
Während der Anagenphase weisen die Haarfollikel hohe Aktivität auf und reichen bis in das subkutane Fettgewebe hinein.
Jedes Haar wächst monatlich zirka 1 zentimeter. Diese Phase dauert zwischen 2 und 6 Jahren.
Normalerweise haben Leute, deren Haare schnell wachsen, eine sehr lange Anagenphase.
Natürlich ist die Anagenphase der Haare in anderen Körperzonen kürzer (Augenbraue, Wimper, Körperhaar, usw.).
Katagenphase
Die Katagenphase wird als Übergangsphase bezeichnet.
Während der Katagenphase, verkümmern die Haarfollikel und kommt die Zellteilung zum Erliegen. Die Haarfollikel schrumpfen, das Haarwachstum wird eingestellt und die Haare schicken sich zum Ausfall an.
Telogenphase
Währen der Telogenphase kommen die Haarfollikel zum Stillstand. Die Telogenphase dauert zirka 100 Tage, das Haarwachstum wird gehemmt und die Haare bleiben innerhalb der Follikel noch für eine kurze Weile erhalten, bevor sie schließlich ausfallen.
Jeder Mensch verliert zwischen 25 – 100 Telogenhaaren pro Tag und das ist ganz normal.
Ursachen und Auslöser
Hormonelle Ursachen
Bei androgenetischem Haarausfall spielen Hormonelle Ursachen eine wichtige Rolle, insbesondere ein Verwandter des Testosterons das Dihydrotestosteron (DHT). Es verkürzt die Anagenphase entscheidend, sodass wesentlich kleinere und kürzere Haarfollikel entstehen.
Erbliche Ursachen
Androgenetischer Haarausfall resultiert aus einem Prozess mit einer genetischen Prädisposition.
Symptome
Androgenetischer Haarausfall bei Männern beginnt typischerweise mit dem Zurücktreten der Stirn-Haar-Grenze an den Schläfen. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer zunehmenden Haarlichtung in der Scheitelregion auf dem Hinterkopf (Tonsurbereich).
Medikamente und Vorbeugung
Die therapeutischen Möglichkeiten sind breit gefächert:
Rogaine/Minoxidil
Es handelt sich um das berühmteste Produkt gegen Haarausfall. Minoxidil wird von außen auf die Kopfhaut aufgetragen. Es dringt zu den Haarwurzeln vor und hemmt die schädlichen Auswirkungen von Dihydrotestosteron.
Es ist wichtig nicht zu vergessen, dass bei der Therapieunterbrechung verschwindet die positive Wirkung von Minoxidil.
Propecia/Finasterid
Ein weiteres Produkt ist Propecia (Finasterid). Der Wirkstoff wird als Tabletten gegen androgenbedingten Haarausfall angeboten. Auch in diesem Fall kann man nicht die Therapie unterbrechen um Ergebnisse zu haben.
Haartransplantation
Bei einigen Patienten wirken Rogaine und Propecia nicht. Eine Lösung stellt Haartransplantation dar. Sie ist die einzige permanente und definitive Lösung.
Die Norwood-Klassifikation
Die Norwood-Klassifikation beschreibt die Phasen des Haarausfalls bei Männern wegen der androgenetischen Alopezie.